Das Netz des Lebens: Wie ein KI-Song meinen Biologie-Unterricht verändern soll

Im Biologieunterricht der Oberstufe geht es um weit mehr als um Fakten und Formeln. Es geht um das Verständnis dafür, dass alles Leben auf der Erde miteinander vernetzt ist – von der Zelle bis zum gesamten Ökosystem.
Um dieses große Thema greifbarer zu machen, habe ich ein etwas anderen Ansatz ausprobiert: Mit Hilfe der KI-Plattform SUNO entstand ein Song, der die Biologie auf eine neue, emotionale Weise darstellt.
Ursprünglich wollte ich damit die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (EF) für das Fach Biologie in der Oberstufe begeistern. In der Oberstufe entscheiden sich viele Schülerinnen und Schüler neu für oder gegen Fächer – ein Moment, der oft durch Interesse, Neugier, aber auch durch emotionale Faktoren beeinflusst wird. Mein Ziel war es, das Fach Biologie nicht nur über Inhalte, sondern über eine emotionale Erfahrung attraktiv zu machen. Die Idee: Biologie als ein faszinierendes „Netz des Lebens“ zeigen, in das wir alle eingebunden sind. Der Song sollte dabei die Themen der Oberstufe thematisieren und so die Inhalte auf eine zugänglichere Art und Weise den Schülerinnen und Schülern näher bringen. Auch wenn der Song letztlich keinen direkten Einsatz fand, entstand daraus eine Idee, die ich nun hier teile.
Lernen braucht Emotionen – und Sinne
Neurodidaktische Forschung belegt:
- Wissen wird besser behalten, wenn es mit positiven Emotionen verknüpft ist.
- Musik spricht emotionale Zentren im Gehirn an und fördert dadurch das Langzeitgedächtnis.
- Multisensorisches Lernen (z.B. Hören + Sehen + Erleben) aktiviert verschiedene Hirnregionen und erleichtert es, neue Informationen mit vorhandenem Wissen zu verbinden.
In diesem Sinne kann ein Song wie „Das Netz des Lebens“ dazu beitragen, biologische Inhalte emotional zu verankern und vernetztes Denken zu fördern. Die Themen der Oberstufe werden so immer mit dem Song in Verbindung gebracht und der Song bietet einen starken Ankerpunkt, auch vielleicht für jene, denen es schwer fällt die neuen Inhalte an bereits bestehende anzuknüpfen.
Einsatz im Unterricht
Der Song „Das Netz des Lebens“ kann gezielt dazu genutzt werden, die großen Themen der Oberstufe emotional vorzubereiten und später immer wieder aufzugreifen. Mein geplanter Einsatz sah (und sieht) so aus:
- Einstieg in die Oberstufe:
Zu Beginn der ersten Stunden hören die Schülerinnen und Schüler den Song.
Gemeinsam erschließen wir uns die Themenfelder der Oberstufe, die im Text bereits angelegt sind – von der Zelle mit ihrem Stoffwechsel und Genetik über Evolution und Neurobiologie bis zur Ökologie.
→ Ziel: Eine erste emotionale und inhaltliche Verankerung schaffen. - Begleitung durch das Schuljahr:
Im Verlauf der Reihen wird der Song oder einzelne Textstellen an passenden Stellen wieder aufgegriffen:- als Stundeneinstieg: Ein kurzer Impuls, ein Anknüpfen an einen Songvers.
- als Hausaufgabe:
→ Beispiel: „Die Proteinbiosynthese kommt nicht direkt als Fachbegriff im Songtext vor? Welche Inhalte des Songtextes passen dennoch ganz gut dazu? Wo steht der Prozess zwischen den Zeilen?“ - als Aufgabenformat:
Schülerinnen und Schüler ordnen Fachwissen dem Songtext zu oder ergänzen eigene Strophen passend zu biologischen Konzepten.
- Reflexion:
Am Ende eines Themenblocks oder des Schuljahres wird der Song erneut gehört.
→ Ziel: Die Lernenden erkennen, wie sich ihr Verständnis vertieft hat und wie viele Themen sie nun selbständig mit den Zeilen verknüpfen können.
Der Song
Der Song wurde mit SUNO erstellt, der Songtext mit KI-Unterstützung aufgrund meiner eigenen Ideen.
Der Song „Das Netz des Lebens“ sowie der dazugehörige Songtext stehen unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz (CC BY-NC 4.0).
Autor: Henning Ainödhofer
(Verse 1)
Ich tauch’ hinein, tief ins System,
seh‘ Zellen tanzen, Moleküle geh’n.
Jede Frage öffnet Türen weit,
es ist ein langer Weg durch die Zeit.
(Pre-Chorus)
Von Gen zum Protein, vom Samen zum Baum,
alles verknüpft – wie ein großer Traum.
Stoffe fließen, Kreise dreh’n,
ich kann die Muster bald versteh’n!
(Chorus)
Wie Neo seh’ ich den Code ganz klar,
Bin ein Teil davon, es ist so wahr.
Was war und wird, ist eins in mir,
einzigartig – nicht kopierbar heute hier!
(Verse 2)
DNA flüstert mir ins Ohr,
erzählt Geschichten von lang davor.
Evolution hat uns geformt,
durch Anpassung über Zeit genormt.
(Pre-Chorus)
Der Fehler im X, der Fisch an Land,
alles erklärbar, setz ein den Verstand!
Viel Chaos, Zufall und Energie,
Biologie als Melodie!
(Chorus)
Wie Neo seh’ ich den Code ganz klar,
Bin ein Teil davon, es ist so wahr.
Was war und wird, ist eins in mir,
einzigartig – nicht kopierbar heute hier!
(Bridge)
Atome tanzen, Proteine schwingen,
Leben formt sich, lässt uns klingen.
Das Leben lebt, bleibt nie steh’n,
Entwickelt sich, ich kann’s versteh’n.
(Chorus)
Wie Neo seh’ ich den Code ganz klar,
Bin ein Teil davon, es ist so wahr.
Was war und wird, ist eins in mir,
einzigartig – nicht kopierbar heute hier!
(Outro)
Fragen kommen, Fragen geh’n,
doch der Weg bleibt zu versteh’n.
Bio – ich mach mich auf,
und tauche ab in diese unbekannte Welt.
Und nun? Schon Erfahrungen gemacht?
Auch wenn der direkte Einsatz als Werbemittel für die Kurswahlen nicht gelang, werde ich „Das Netz des Lebens“ für meinen nächsten Kurs wie beschrieben einsetzen! Es ist ein Beispiel dafür, wie KI, Musik und Wissenschaft zusammenkommen können, um Lernen lebendiger, emotionaler und nachhaltiger zu gestalten. In einer Welt, die zunehmend von Technologien geprägt ist, sollte man diese auch gezielt nutzen um ein tiefes und ganzheitliches Lernen zu ermöglichen. Inwieweit sich der Einsatz lohnt, werde ich dann berichten. Ich bin gespannt…
Hinweis: Dieser Blogartikel wurde mit Hilfe von KI erstellt.